Prag 2025 – Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft 50+

Anreise

Im Herbst 2024 beschlossen vier tapfere Bergheimer an der kommenden Seniorenmannschaftsweltmeisterschaft in Prag am 17.02.2025 teilzunehmen. Hans-Ingo Skorupa, Arnold Huhndorf, Stephan Härtel (Organisator) und Stefan Titz.

Eine Mamut Aufgabe – 9 Runden Schweizer-System gegen die zahlreiche Großmeister, Internationale- und Fide-Meister sowie eine Vielzahl sehr starker Spieler aus der ganzen Welt, die ihrerseits sich zu 4er-Team zusammengefunden haben.

Die Anreise begann am frühen Morgen gegen 6.30 Uhr in Horrem mit der Regionalbahn bzw. Köln, wo ein Intercity-Zug nach Berlin-Spandau bestiegen wurde. Es gab keinerlei Probleme und es war eine angenehme Atmosphäre im Zug. Wir spielten Schach zum Warm werden und so mancher Zuggast kiebitzte auf unser Spiel.

In Berlin sind wir gegen Mittag angekommen und hatten ein wenig Zeit ein paar Pommes Frites oder ein Fischbrötchen einzuwerfen. Das Wetter vor Ort war kalt und es schneite beständig.

Wir waren froh, als der EC Zug aus Flensburg ankam und wir wieder im Warmen saßen. Anschließend ging es Richtung Dresden und dann weiter nach Prag. Fast pünktlich gegen 17.30 Uhr kamen wir dort ohne Zwischenfall an und waren in einer anderen „Sprach“-Welt. Das Treiben am Hauptbahnhof war wie überall, aber sie hatten die namentlichen Bezeichnungen komplett ausgetauscht. Nichts war wirklich vertraut.

Anschließend ging es auf die Suche nach einem Geldautomat, da wir nur Euros bei uns hatten und die Landeswährung tschechische Kronen sind. Völlig ungewohnt Geld umzutauschen. Am Automaten angekommen waren erste Einheimische vor Ort und wollten ihre Geldscheine gegen unsere tauschen. Wirklich nette Menschen. Freundlich aber bestimmt lehnten wir ab. Wieder ging es auf die Suche, diesmal hin zu den Taxiständen.

Die gab es aber nicht wirklich. Nach dem Stephan den ein oder anderen Passanten ansprach wurden wir in die Richtung der Taxis verwiesen. An der Straße angekommen, standen dort einzeln und versprengt drei bis vier Taxis. Es war kalt, wir waren müde und so nahmen wir das nächst beste Taxi. Wir saßen wie die Ölsardinen in der Büchse auf der Hinterbank eng beieinander, einen der Koffer auf den Beinen und hofften, dass der Fahrer uns schnellstmöglich zum Hotel bringt. Der Fahrer kannte sich aber leider in Prag überhaupt nicht aus und fuhr mit uns kreuz und quer durch Prag. Auf mehrere freundliche Hinweise von Stephan, dass er in die falsche Richtung fahren würde schlug er sich an den Kopf entschuldigte sich und fuhr weiter in die falsche Richtung. Irgendwann hatte er es dann raus, wo er mit uns hin musste. Ein tolles Theaterstück. Am Hotel angekommen wollte er dann 50 Euro (regulär wäre ein Preis von 10 Euro gewesen) von uns. Hans-Ingo, Arnold und ich sprangen aus dem Taxi nahmen die Koffer und wartenden auf Stephan, der den Preis noch auf 20 Euro runterhandelte. Prag zeigte uns seine Willkommenskultur.

So ganz waren wir natürlich nicht am richtigen Hotel, aber wir mussten uns an einem 100 Meter entfernten Hotel registrieren lassen und dort standen wir jetzt. Nach der Registratur gingen wir zum Einchecken ins Hotel und anschließend auf die Zimmer. Nach einem abendlichen Menü in der Bar des Hotels kam es zu ersten Sichtungen von Schachgrößen aus den 70er und 80er Jahren. Nicht nur wir sind alt geworden.